Tod-durch-erhängen - Von Fini
   
 
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So, hier das nächste tolle Talent, diesmal direkt aus Köln eingeflogen xD
Viel spaß beim lesen.


Am Fenster steht ein weinendes Mädchen mit einem Stück Papier in der Hand.

 

Gestern habe ich noch mit ihr geredet, mit ihr gelacht und getanzt und heute soll sie wirklich nicht mehr da sein? Ich starre wieder auf den durchweichten Brief in meiner Hand. Schon ganz dreckig und nass ist er. Sie haben ihn bei ihr gefunden. Wollte sie ihn mir geben? Oder wollte sie, dass ich ihn so bekomme? Ich werde es niemals wissen, ich weiß nur, dass ich ihn habe und das ist die Hauptsache.

Sie sei nicht mehr klar gekommen, schreibt sie. Das ist doch noch lange kein Grund! Ich bin auch noch nie klar gekommen und trotzdem... ich blicke wütend aus dem Fenster, doch die Wut weicht einem Gefühl der unendlichen Trauer, als zerreiße sie mich von innen, sodass ich sie nicht mehr erleiden müsste.

Es regnet. Es regnet draußen und in mir drin, es regnet überall. Gut, dass sie sie schon gefunden haben, sonst würde sie jetzt ganz durchweicht werden und dann wäre selbst sie nicht mehr hübsch. Obwohl, wahrscheinlich schon, sie war immer hübsch. Sie hatte so schöne blonde Haare und große grüne Augen, ein sehr aparter Typ.

Tränen rinnen mir die Wangen hinunter, sie wird niemanden mehr mit diesen wunderbaren Augen anstrahlen.

Was hat sie bloß so weit getrieben? Sie war trotz aller Probleme immer fröhlich und optimistisch. Vielleicht war der letzte Schlag zuviel, vielleicht wollte sie ihm folgen. Sie schreibt, sie könne nicht ohne ihn, sie könne nicht ihr Leben weiter leben ohne verrückt zu werden, die ganzen Orte, die ganzen Träume, die sie zusammen hatten und diese Vertrautheit würde sie nie wieder finden. Er war wohl der einzige, mit dem sie ihre Seele wirklich teilte. Und sie war die einzige, mit der ich meine teilte. Aber ich werde ihr nicht folgen! Ich lasse nicht zu, dass ein Zufall drei Leben zerstört und vielleicht sogar noch mehr, denn vielleicht stände sonst an meiner Stelle morgen jemand anderes hier.

Ein Grinsen huscht über mein Tränen verschmiertes Gesicht, wie in dieser Sekte, wo sich alle Leute gleichzeitig selbst umbrachten. Das ist nicht lustig, das ist überhaupt nicht lustig, meinen Humor hat sie anscheinend auch noch mitgenommen.

Ich sehe mit bösem Gesicht mein Spiegelbild in der Fensterscheibe an. Wie soll es jetzt weiter gehen? Ich kann nicht mein Leben lang am Fenster stehen und grübeln. Andererseits, so übel ist das auch nicht.

Ich spähe einem roten Regenschirm hinterher, der auf der Straße dahin tanzt. Ich sollte es ihm gleich tun, sie wollte nicht das ich ihr folge, das war ihr Letzter Wille. Sie würde mich aus dem Paradies werfen, schreibt sie. Na super, jetzt geht sie einfach aus meinem Leben und fällt eine Entscheidung, die mein ganzes Leben zerstört oder auf jeden Fall verändert, fragt mich nicht mal und dann muss ich allein mit der Situation fertig werden, typisch!

Ich lächle in mich hinein, sie würde lachen, sie würde sich kaputt lachen. Sie würde... Ach nein, das steht sogar in dem Brief, also sie meint, dass ich eh immer der lebensfähigere Typ gewesen wäre und sie immer mit hoch gezogen hätte.

Pah! Alles Humbuck!

Na ja obwohl, ich würde es dem Schicksal nicht gönnen, gleich drei wunderbare Menschen aufs Kreuz gelegt zu haben. Ich würde... nein... ich will dem Leben zeigen, dass es sich nicht so einfach aus dem Staub machen kann, das wird sich noch wundern!

Ich werde leben und wie!

Da kommt wieder ein roter Regenschirm in mein Bewusstsein. Rot ist schon eine auffällige Farbe.

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